Andreas Brohm

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AltmarkMacher - "Wir sind zum Gespräch geworden"
19.06.2016 07:05

Das 1. Wirtschaftsfestival „AltmarkMacher“ ist am Samstag (18. Juni) im Gartentraumpark Tangerhütte im Norden von Sachsen-Anhalt erfolgreich beendet worden. Mehr als 500 Besucher haben drei Tage lang über die Zukunft der Altmark gesprochen, Visionen ausgetauscht sowie aktuelle Projekte und Ideen vorgestellt. „Wir sind zum Gespräch geworden, wir haben gemeinsam nach außen für uns geworben, wir haben gezeigt, wie lebenswert unsere Region ist“, sagte der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, Andreas Brohm (37/parteilos). Das neue Format des Zusammentreffens sei bei allen Teilnehmern sehr gut angekommen. „Die Altmark mit ihren Zukunftsideen war drei Tage lang weit über unsere Region hinaus in aller Munde.“ Nun heiße es, dieses positive Stimmung weiter zu leben. „Ich spreche mich dafür aus, dass dieses erste ‚AltmarkMacher‘-Festival nicht das letzte war“, sagte Brohm weiter.

Eines der großen Themen war die Digitalisierung der Altmark. Landrat Carsten Wulfänger (CDU) hat während des Festivals den Ausbau der Infrastruktur der Region gefordert. „Wir haben keine Autobahn und kein schnelles Internet“, sagte der Landrat. Das seien jedoch Grundvoraussetzungen, um den Landkreis wirtschaftlich voran zu bringen und für Menschen wieder attraktiv zu machen. Auch ohne eine schnelle Datenverbindung werde zukünftig keine Entwicklung mehr möglich sein. „Deshalb ist es richtig, dass die Region diese Aufgabe selbst in die Hand genommen hat“, sagte Wulfänger. Die Gründung des Zweckverbandes Breitband sei für die gesamte Altmark genau der richtige Weg gewesen.

Während des Festivals wurden auch Möglichkeiten der Forschung und Entwicklung für Unternehmen diskutiert. In diesem Zusammenhang hat Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU)  ländliche Regionen aufgefordert, bestehende Fördermittelprogramme noch besser zu nutzen. „Gerade kleine und mittlere Unternehmen, die es unter anderem in der Altmark gibt, sollten diese Möglichkeiten noch viele stärker wahrnehmen“, sagte Wanka. Die Forschungsministerin regte dazu an, etwa auf Landkreisebene eine Stelle zu schaffen, die den Unternehmern stets über Fördermöglichkeiten auf dem Laufen halten und sie bei Bedarf auch bei der Beantragung unterstützen können. „Wir haben viele Mittel, die aus diesem Bereich gar nicht abgerufen werden“, sagte Wanka weiter.

Ländliche Regionen könnten von aktuellen Entwicklungen profitieren, etwa vom weltweiten Trend der veganen Ernährung. Das sagte der Gründer von Europas größter veganer Supermarktkette Veganz, Jan Bredack. „Besonders die Landwirtschaft kann sich auf neue Produkte einstimmen.“ Bredack, der selbst im altmärkischen Salzwedel geboren ist, nannte als Beispiel den Anbau von Wirsingkohl für die Herstellung von Chips. Das eröffne für die herkömmliche Landwirtschaft ganz neue Perspektiven. „Und Deutschland ist beim vergangenen Wachstum erst am Anfang.“ Bei den Ernährungsprodukten der Zukunft sei immer stärker Natürlichkeit und Regionalität gefragt.

Hintergrund zum Festival

Das bundesweit einzigartige Wirtschaftsfestival „AltmarkMacher“ hat zum 1. Mal vom 16.-18. Juni auf dem Gelände rund um das Neue Schloss im Gartentraumpark Tangerhütte stattgefunden. Die Veranstalter wollten zeigen, was die Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt lebens- und liebenswert macht. Inhaltlich drehte sich alles um das zukünftige Leben in der Region. Getreu dem Motto „Altmark – Grüne Wiese mit Zukunft“ ist ein umfangreiches Kongress-Programm mit rund 40 Angeboten zu erleben. Angesprochen sind Vertreter aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, aber auch Familien und einzelne Interessierte.

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