Andreas Brohm

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Antrittsrede zur Vereidigung
29.10.2014 22:40

Andreas Brohm (35) ist am Mittwoch (29.10.2014) zum Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte vereidigt worden. Die Vereidigung zum neuen Orts-Chef fand während der Stadtratssitzung statt. Die Amtszeit beginnt offiziell am 1. November. Brohm hielt im Anschluss der Vereidigung eine Antrittsrede mit folgendem Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Stadtratsvorsitzender,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
werte Gäste,

diese Amtseinführung ist ein besonderer Anlass für unsere Gemeinde und selbstverständlich auch für mich, meine Familie und unsere Freunde.

Sie dürfen sicher sein, ich gehe mit Zuversicht und Respekt vor den anstehenden Aufgaben in dieses Amt.

Ich möchte noch einmal die Gelegenheit nutzen, allen, die Anteil an diesem Erfolg haben,  meinen tief empfundenen Dank auszusprechen!

Ich danke allen Freunden, Bekannten und Mitbürgern, die mit ihrer Unterschrift meine Kandidatur und einen Wahlkampf erst möglich gemacht haben; nicht zu vergessen allen Wählerinnen und Wählern, die mir mit einer überwältigenden Mehrheit ihr Vertrauen ausgesprochen und mich in dieses Amt gewählt haben.

Ein ganz besonderer Dank gilt meiner Frau Anna, meiner Familie und meinen Freunden.

Sie alle haben mich beim Wahlkampf unermüdlich unterstützt!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

„Vom Musical-Manager zum Bürgermeister!“ - So lautete eine der Schlagzeilen in den vergangenen Wochen. Wie passt das zusammen, mag man sich fragen.

Doch beide Aufgaben haben im Kern ein komplexes und umfangreiches Anforderungsprofil, welches sich umfassend erst in der Ausführung erlernen lässt.

Der Idealtyp des Bürgermeisters ist eine Mischung aus korrektem Verwaltungsfachmann, dynamischem Wirtschaftsmanager mit tiefgehenden betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, einfühlsamen Sozialtherapeuten, weitblickendem Stadtplaner und bürgernahem Vereinsmenschen.

Ein Stadt-Konzern-Manger, der mit immer knapper werdenden Ressourcen das bestmögliche Ergebnis erzielen muss.

In dieser Beschreibung finde ich mich wieder und bin mit dieser Idee in die Kandidatur und auf die Bürgerinnen auf die Bürger zugegangen.

Ich hätte nie für möglich gehalten, welche Unterstützung und welches Vertrauen mir hier in meiner Heimat entgegen gebracht werden.  Bei zahlreichen Treffen auf Veranstaltungen in den Ortschaften bin ich mit den Menschen ins Gespräch gekommen. Mitunter war es schwer, sie für die Wahl zu begeistern, jedoch waren auch immer viel Leidenschaft und Einsatzwillen zu spüren.

Daran müssen wir anknüpfen! Wir brauchen alle, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen. Wenn wir eine Erkenntnis aus der Wahl ziehen können, so ist es doch diese:

Wir haben unsere Zukunft selbst in der Hand! Alles, was es braucht, ist der Glaube an uns selbst und einen unbändigen Einsatzwillen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir stehen gemeinsam vor einem Neuanfang in der Zusammenarbeit von Verwaltung, Stadtrat, Bürgerschaft und Bürgermeister. Als Bindeglied zwischen allen drei Institutionen möchte ich, dass wir uns gemeinsam an die Lösung der anstehenden Herausforderungen machen. In unserem Handeln muss deutlich werden, dass das Wohl der Einheitsgemeinde an erster Stelle steht. Mit diesem Ziel vor Augen, freue ich mich auf eine gute, offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Stadtrat.

Lassen Sie uns zusammen die Bürgerschaft, die darauf brennt, aktiv einbezogen zu werden, mitnehmen. Die Herausforderungen im ländlichen Raum sind gemessen an den Ressourcen enorm. Aber wir haben mehr Möglichkeiten als wir bislang abrufen. Und so werde ich nicht müde zu betonen:

Wir müssen das Potential erkennen und wecken, welches in uns steckt!

Wir leben in einer wunderschönen und lebenswerten Region, unsere Kulturlandschaft sprüht vor Kreativität. Eine kleinteilige  und hoch spezialisierte Wirtschaft prägt ebenso unsere Region wie landwirtschaftliche Betriebe. Zwischen Elberadweg und Altmark-Rundkurs sind Touristen immer wieder von unserem unentdeckten Paradies überrascht.

Meine Damen, meine Herren,

unsere Einheitsgemeinde kann und muss mehr sein als die Summe ihrer Ortschaften. Wir müssen diese neue Struktur annehmen, um uns erfolgreich weiterentwickeln zu können.

Gemeinsam müssen wir klären, was uns wichtig ist. Wie soll sie aussehen, unsere Gemeinde? Wie soll sie sich entwickeln? Und in welcher Form ist jeder bereit, sich einzubringen? Lassen Sie uns in einen Wettbewerb der Ideen treten, um unsere Gemeinde zukunftssicherer zu machen.

Lassen Sie uns einen respektvollen Umgang pflegen, der auch diejenigen anspricht, welche sich entmutigt abgewendet haben. Nicht nur der unsachliche Nörgler soll gehört werden, sondern vielmehr alle, die sich konstruktiv und aktiv einbringen möchten. Wir brauchen „Kümmerer“, die mitgestalten möchten und nicht nur mit dem mahnenden Zeigefinger durch die Gemeinde gehen.

Unsere Chance liegt in der Erkenntnis, dass die Weiterentwicklung einer Kommune nicht allein durch mehr Einwohner, mehr Gewerbetreibende, mehr Kinder, mehr Geld ermöglicht wird.

Echtes Wachstum kann entstehen durch einen günstigeren Umgang miteinander, durch intensivere, einander unterstützende, einander einladende, ermutigende und inspirierende Beziehungen aller in einer Gemeinde.

Zu diesem Zweck müssen wir Möglichkeiten, Organisationsformen und Strukturen schaffen.

Meine Damen und Herren, ich möchte die vorhandenen und unentdeckten Potentiale in unserer Heimat zusammen mit Ihnen entfalten und eine positive Zukunft gestalten.

Ich freue mich auf diese Herausforderung und auf eine inspirierende Zusammenarbeit.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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